Montag, 21. März 2016

Potsdam

Am letzten Tag unserer Reise haben wir Potsdam besucht.
Die Hauptstadt Brandenburgs stößt ja pratisch an Berlin an ...
Unser Ausflugziel war ein ehemaliges KGB-Gefängnis - die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstrasse Potsdam. Während unterwegs durch die Siedlung wunderschöne, herrschaftliche Häuser stehen, ist das Gefängnis so erhalten geblieben, wie die russische Besatzung es 1945 in knapp 4 Tagen Arbeit zerstört hatte und 1994 wieder in deutsche Hand gab. Es soll autentisch die Stimmung wiedergeben, die auf all die Gefangenen wirkte, die im Laufe der Jahre dort einsaßen.

Einsaßen ... es war wohl in Wirklichkeit viel schlimmer!

















In kleinen Zellen, die schäbig und bedrückend sind, wurden je bis zu 8 Personen festgehalten. Alle Informationen, die es über dieses Gefängnis gibt, stammen von Augenzeugen, sprich Menschen, die dort gefangengehalten wurden. Der jüngste Gefangene war gerade mal 12 Jahre alt. Er hatte den Russisch-Unterricht geschwänzt. Sei Urteil war die Todesstrafe.
Die Geschichten der Augenzeugen sind schlimm und kaum erfassbar.




Ein bisschen Verständnis für die Menschen der ehemaligen DDR habe ich als Westdeutsche, die ich diese willkürlichen Festnahmen und die ständige Überwachung nicht kennengelernt habe, dass sie Angst vor Fremden und Skepsis gegenüber Anderen haben. Zumindest für die Älteren, die noch unter der Staatsmacht des DDR Regimes und der russichen Besatzung lebten. Was jedoch nicht das Anzünden von Flüchtlingsheimen und brutale Übergriffe gegen Ausländer mit einbezieht - hier hört mein Verständnis auf!

Dieser Programmpunkt war sehr, sehr bedrückend. Man war hier an einem Ort, an dem man fast spüren konnte, wie Gewalt und Tod auf die Menschen, die dort hinkamen, einwirkte. Ein ganz schrecklicher Ort, den ich dennoch als Ziel einer Reise nach Berlin oder Potsdam unbedingt empfehlen möchte!


Abschließend fuhren wir noch kurz durch Potsdam und haben viele Eindrücke der historischen Gebäude - gefühlte tausenden von Schlössern - mitnehmen können.



In einem Restaurant - Haus Moorlake - in der Nähe gab es zum Abschluß noch ein zünftiges, deutsches Essen. Die Umgebung war wunderschön, direkt am Fusse eines Ausläufers der Havel gelegen, wurde zu Ehren seiner aus Bayern stammenden Gemahlin Elisabeth von Wittelsbach durch den preußische König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1840 durch Ludwig Persius ein Forsthaus und ein Stallgebäude im bayerischen Stil am Ufer der Havel errichtet.









Somit war unsere Reise auch schon zu Ende. Bemerkenswert, wie schnell die Zeit vergeht.
Berlin - und auch Potsdam - ist auf jeden Fall eine oder sogar mehrere Reisen wert! Es gibt soviel zu sehen und zu erleben, dass man bestimmt Wochen benötigt um Berlin annähernd erkunden zu können. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für deinen Kommentar. Nach einer kurzen Prüfung wird er in wenigen Momenten sichtbar sein.